Die deutsche und mitteleuropäische Nietzsche-Forschung ist auf den Blick über den eigenen kulturellen Horizont hinaus angewiesen, will sie ein umfassendes Bild der Nietzsche-Rezeption zeichnen. Dieser Band untersucht die Wirkung des Werks von Friedrich Nietzsche in spezifischen nationalkulturellen Kontexten, und zwar in Dänemark, Schweden, Belgien, Italien, Argentinien, Brasilien, Russland und dem Iran.
Auch die Rolle und Funktion von Übersetzern Nietzsches als Mittler zwischen den Kulturen wird thematisiert. Weiterhin kommen spezielle Aspekte der Rezeptionsgeschichte im 20. Jahrhundert, etwa die bibliographische Erschließung der Werke Nietzsches und die Präsenz Nietzsches in den sogenannten neuen Medien (Film und Internet) zur Sprache. In einem eigenen Themenblock wird das drängende Problem des Erhalts von Nietzsches Bibliothek angesprochen, die in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar, aufbewahrt wird.
Die Frage nach dem Umgang mit Nietzsches Büchern wird also auf konservatorische und restauratorische Aspekte ausgedehnt. Der private, sehr gefährdete Bücherbestand Friedrich Nietzsches gilt als ein besonders interessantes Beispiel einer Schriftstellerbibliothek des 19. Jahrhunderts.
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