Der Freiburger Literaturwiisenschaftler und Nietzsche-Preisträger Ludger Lütkehaus liest am 19. März 2011 um 19.30 Uhr im Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg aus seinem neuen Buch über Nietzsches letzte Jahre in Naumburg.
Die Friedrich-Nietzsche-Stiftung beteiligt sich hiermit erstmals mit einer Lesung im Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg am Begleitprogramm der Leipziger Buchmesse: Leipzig liest. Dafür konnte der Freiburger Literaturwissenschaftler und Nietzsche-Preisträger Ludger Lütkehaus gewonnen werden. Seine Erzählung über Nietzsches letzte Jahre in Naumburg erscheint demnächst im Schwabe-Verlag Basel.
Die Heimholung – Nietzsches Jahre des Wahns
Anfang Januar 1889 bricht Friedrich Nietzsche auf der Turiner Piazza Carlo Alberto in virulentem Wahnsinn zusammen. Doch die Katastrophe wird für ihn und seine Mutter zugleich zum Beginn eines gemeinsamen Lebens, das den Gottesmörder der Moderne, den seiner christlichen Herkunft entlaufenen kleinen Pastor in den Schoß der familiären und religiösen Tradition zurückholt.
Sieben Jahre pflegt Franziska Nietzsche ihren Sohn in nie ermüdender Liebe. Aber sie erlebt mit ihm auch ein spätes Glück. Freilich bleibt die Beziehung tief ambivalent. Freunde, Ärzte, Pfleger müssen fürchten, dass der tobsüchtige Sohn seine Mutter einmal erschlagen oder erwürgen könne.
In einer biographischen Erzählung um den umnachteten Nietzsche, die aus der Perspektive der Mutter spricht und zugleich die Stimme des Sohnes unterschwellig hörbar macht, zeichnet der Text das abgründige Beziehungsdrama zwischen Mutter und Sohn Nietzsche nach. Es setzt ein mit einer Bahnfahrt von Psychiatrie zu Psychiatrie .
Der Autor
Ludger Lütkehaus, geboren 1943, ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg und Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums. 1979 Sonderpreis der Schopenhauer-Gesellschaft. 1996 Preis für Buch und Kultur. 2009 erhielt Ludger Lütkehaus den Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anhalt.