… 10.Januar 1889: Friedrich Nietzsche ist in Turin zusammengebrochen.
Sein Freund Franz Overbeck findet ihn in einem winzigen Zimmer, völlig verwahrlost, in der Sofaecke kauernd. Am Bahnhof von Turin kommt es zu turbulenten Szenen, doch später im Zug nach Basel ist Nietzsche seltsam ruhig. Als sie durch den Gotthardtunnel fahren, singt der Kranke ein Lied, ein Gondellied von berückender Schönheit …
Das ist der Beginn unserer Reise mit Nietzsche, seinen Visionen, Gesichten, tausenderlei Stimmen und Bildern, durch die Nacht des Tunnels einem Licht-Abgrund entgegen. Hier wird die siebente Einsamkeit süß und leicht, die Klage der Ariadne verglüht in der smaragdenen Umarmung des Dionysos:
»…silbern, leicht, ein Fisch
schwimmt nun mein Nachen hinaus.«
Nietzsches Lyrik, die in den freien Rhythmen der Dionysosdithyramben gipfelt, wird in einen Klangraum gestellt, der von der gebundenen Liedform hin zur elektronischen Collage den poetischen Prozess mitvollzieht und durch C. Monteverdis “Lamento d’ Arianna” kontrapunktiert wird.
Idee, Dramaturgie, Musik: Bruno Hetzendorfer
Bühnengestaltung, visuelles Konzept: Adelheid Weinhöppel
Videodesign und Animation: Ed Water
(Adelheid Weinhöppel ARTelier 32 (Zendor Productions), München mit Unterstützung von KR)
“Licht wird alles was ich fasse” – eine dithyrambische Nietzsche-Performance von und mit Bruno Hetzendorfer
Fr, 05.03.2010, 20.00 Uhr
Gasteig – Black Box
Rosenheimer Str. 5
München
Weitere Infos hier.
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