Nietzsche und Wagner. Perspektiven ihrer Auseinandersetzung

Internationaler Kongress vom 17. bis 20. Oktober 2013 in Naumburg (Saale)

Die Begegnung zwischen Wagner und Nietzsche war von epochaler Bedeutung. Ihre Beziehung prägte ein Ringen um die Bewertung von Kultur und Kunst (in) der Moderne, hat die weltanschaulich-künstlerischen Kämpfe im 20. Jahrhundert nachhaltig beeinflusst und ist bis heute von ungebrochener Brisanz. Anlässlich von Wagners 200. Geburtstag widmet sich der Kongress der Vielfalt ihrer Standpunkte, die die Rezeption ebenso inspiriert wie provoziert haben. Zunächst gemeinsamen Idealen verpflichtet, kam es durch Nietzsches Abkehr von Schopenhauer und durch Wagners musikästhetische Entwicklung zu entschiedener Gegnerschaft. Neben Nietzsches massiver Bayreuthkritik gab es Differenzen über die Rolle des Chores in der griechischen Tragödie, das Verhältnis von Wortsprache zu Tonsprache, die Konzeption eines Gesamtkunstwerks sowie über den Begriff autonome Musik. Kulminationspunkt der Unversöhnlichkeit war der Parsifal: Wagners Kniefall vor dem Religiösen und seine Apotheose des Mitleids verfestigten die Gegensätze. Durch die Etablierung des Festspielbetriebes in Bayreuth hatte er sich von einem Kunstschaffen, das für eine in die Zukunft weisende Kultur stehen sollte, verabschiedet. Unstreitig ist dabei, dass Nietzsche den Komponisten und Musikdramatiker als einen Glücksfall seiner Kulturkritik der Moderne gesehen und inszeniert hat. Der Kongress widmet sich der Aktualität ihrer philosophisch-ästhetischen und kulturellen Debatten.

Wissenschaftliche. Leitung:
Jutta Georg (Frankfurt a. M.) und Renate Reschke (Berlin)

Hauptvorträge
u.a. von Iso Camartin (CH), Dieter Borchmeyer (D), Jutta Georg (D), Rüdiger Görner (UK), Jochen Hörisch (D), Christoph Landerer (CA), Laurenz Lütteken (CH), Renate Reschke (D), Stefan Lorenz Sorgner (D), Armin Wildermuth (CH)

Sektionen
A Nietzsche – Wagner – Schopenhauer
B Nietzsches Wagnerbild. Zwischen Erfahrung und Erfindung
C Politik, Antisemitismus und große Oper.
D Das Kunstwerk der Zukunft. Zur musikästhetischen Aktualität Nietzsches und Wagners

Bewerbungen zu den Vorträgen (max. 20 Minuten) in den Sektionen bitte mit Abstract und Curriculum Vitae bis zum 15. Mai 2013

e-mail: info@nietzsche-gesellschaft.de
web: Nietzsche Portal

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