Call for Papers: Texturen des Denkens.

Nietzsches Inszenierung der Philosophie in" Jenseits von Gut und Böse"

CALL FOR PAPERS

Texturen des Denkens
Nietzsches Inszenierung der Philosophie in Jenseits von Gut und Böse

Leitung: Dr. Marcus Andreas Born, Dr. Axel Pichler
Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg, 27. – 29. Juli 2012

Friedrich Nietzsche hat sein Denken mittels diverser Textformen und Schreibstile vorgebracht, wobei sich die Spannweite seines Schaffens von der Abhandlung bis zum Gedicht erstreckte. Dass er insbesondere wegen der Rezeption von Also sprach Zarathustra oftmals als dichtender Philosoph oder philosophierender Dichter verstanden wurde, mag dazu beigetragen haben, dass er über einen langen Zeitraum hinweg nur einseitig philosophisch ernst genommen wurde. Derartige Interpretationen folgten häufig einer systematisierenden Tendenz und schenkten den charakteristischen Darstellungsformen der Werke wenig Beachtung. Dies drückt sich nicht zuletzt darin aus, dass es bis heute für die meisten Exegeten üblich ist, ihre Thesen mit Zitaten aus Werken, Nachlass und Briefen zu belegen, ohne den Status oder den Kontext der verwendeten Textpassagen zu reflektieren. Dies verwundert umso mehr, wenn man bedenkt, dass Nietzsche selbst regelmäßig auf die innige
Verschränkung von stilistischem Vermögen und Denken hingewiesen hat. Somit lässt sich fragen, ob Lektüren, die von stilistischen Texturen abstrahieren, nicht entscheidende Aspekte von Nietzsches Denken ausblenden.

Aus diesem Grund sollen auf der Tagung „Texturen des Denkens“ ausgehend von Jenseits von Gut und Böse insbesondere die rhetorischen Strategien, Aspekte der Textkomposition und die in Nietzsches späteren Schriften deutlich präsenten Selbstbezüglichkeiten problematisiert werden. Auch kann untersucht werden, welche Bedeutung der Inszenierung von Nietzsches zuweilen stark vorgebrachten Thesen – oder von vermeintlichen Lehren wie dem „Willen zur Macht“ – zukommt. Hierbei sind kritische Auseinandersetzungen mit der philosophischen Relevanz von Nietzsches Darstellungsformen ebenso erwünscht wie Fragen nach der Bedeutung von Nachlass und Quellenforschung für die Interpretation der Werke.

Bewerbungen für die Teilnahme mit Abstract (bis zu einer Seite) und Lebenslauf bitte bis zum 29. Februar 2012 an m.a.born@gmx.net und pichler@polylog.org senden.
Texturen des Denkens

LoadingMark as favourite

Leave a Reply